Sonntag, 19. August 2012

Lebenszeichen

Ganze 7 Monate ist es her, seitdem ich das letzte Mal hier einen Eintrag eingestellt habe. Ein ziemlich lange Zeit, möchte man denken, aber mir kam es überhaupt nicht so vor.
Sicherlich, zwischendurch kam hin und wieder der Gedanke, wieder etwas zu veröffentlichen, aber irgendwie war der Wunsch mich mitzuteilen doch nicht so gross oder die Alltagsthemen waren wichtiger.

Naja, wie erging es mir in den letzten Monaten?
kein copyright vorhanden
Das Gute vorweg: Wir sind immer noch verheiratet und ich habe eine neue Arbeit angetreten, als Abteilungsleiterin für Produktentwicklungen.
Nein, ich denke nicht, dass mein privater Lebensstil etwas dazu beigetragen hat, allerdings beinträchtigte und beeinträchtigt diese neue Stelle immer noch unser Privatleben. Die Zeit miteinander wurde deutlich nach unten korrigiert und wir mussten lernen, genau diese Zeit intensiver auszunutzen.

Was ich ganz klar erkennen musste, ist, dass Stress für unsere Beziehung und wie wir diese ausleben wollen, nicht besonders zuträglich ist. Viel schlief ein, driftete in Alltag ab oder wurde einfach unterdrückt.

Bemerkt habe ich diese vor einigen Monaten, als wir wieder über eine Kleinigkeit derart aneinandergeraten, dass die Wände wackelten. Früher konnte ich diese aufgestauten Emotionen durch dominante Aktionen abfedern, bspw. ihn an seine Rolle erinnern oder durch sein Halsband wieder unter Kontrolle bringen. Nicht so dieses Mal und es wurde mir bewusst, dass dieses Spiel bereits Teil unserer Ehekultur war.
kein copyright vorhanden
Ich bemerkte auch, dass mein Mann immer unglücklicher wirkte. Nicht dass er mir Vorhaltungen machte, oder mich zu irgendetwas drängte, sondern er versuchte auf seine Weise mit der Situation umzugehen. Ich bin mir auch sicher, dass er sehr häufig masturbierte, da unser Sexleben ebenfalls nahe Null ging.
Für mich merkte ich ebenfalls, dass mir das dominante Gefühl und Verhalten fehlte und dass damit vieles leichter war - nicht nur Streitsituationen, sondern auch die täglichen Zärtlichkeiten.



Man sollte meinen, dass eine solche Eskalationen über Jahre hinweg entsteht, aber ich konnte diese Veränderung schon nach wenigen Monaten deutlich spüren. Was würde passieren, wenn wir so weiterleben würden?
Einfach mal gesponnen, würde ich sagen, dass wir uns weiter auseinanderleben werden, mein Mann ab einem Punkt, einen Ausgleich suchen wird und wir unser gemeinsames Leben auf ein Minimum reduzieren werden. Mein Mann ist privat auch nicht der Typ, der das Ruder herumreisen, sondern sich eher damit arrangieren wird.
Schwarze Zeiten und eine negative Spirale - Hurra!!!

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, beschäftigte ich mich wieder mit dem Thema "Dominanz" und stellte schnell fest, dass wir nicht die einzigen sind, die diese Probleme haben. Hatte ich zuerst noch dieses Thema als Auslöser in Verdacht, musste jedoch feststellen, dass, wie oben geschrieben, die fehlende gemeinsame Zeit der Grund für unsere Situation war und mir wurde bewusst, dass Dominanz eher als Werkzeug anzusehen ist, mit dem man entgegenwirken kann.

copyright fdproper.tumbler.com
Ich machte mir Gedanken, wie wir die wenige Zeit wieder intensiver nutzen  und uns wieder einander nähern konnten. Letztendlich lies es, wie auch bei der Arbeit, auf einen Terminplan hinaus, den wir nun versuchen stringent einzuhalten. So ist nun beispielsweise jedes zweite Wochenende ein "Spielwochenende" - keine Besuche, keine Termine, keine Verpflichtungen, nur wir beide. An zwei Wochenabenden sind wir beide um 17:00 Uhr zuhause und auch hier sind Termine jeglicher Art verboten und es gibt mindestens einmal eine gemeinsame Aktivität an den zusätzlichen Abenden, wie Essen gehen, Sport oder Freunde besuchen.

Bisher funktioniert diese Methode recht gut und man merkt an Kleinigkeiten, dass die Zufriedenheit und das Zusammenleben wieder steigen.