Dienstag, 25. September 2012

Eva - Teil 11

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte Eva das Bett schon verlassen. Sonnenstrahlen fielen durch die Ritzen der Jalousie. Draußen sangen die Vögel um die Wette. Ich drehte mich noch ein paar Mal um, dann stand ich schließlich auf und huschte -- nackt wie ich noch immer war -- ins Badezimmer. Von unten drang ein köstlicher Duft die Treppe hinauf. Rührei, Speck. Eva machte offenbar das Frühstück.

Als ich nach dem Duschen nach unten kam, war der Küchentisch bereits gedeckt. Eva stand mit einer Pfanne am Herd und wendete geschäftig die darin befindliche Masse. An Stelle des Kleides von gestern trug sie eines meiner Oberhemden, welches ihr knapp über den Po reichte. Ihre Füße steckten in kleinen Sandaletten aus denen ihre lackierten Zehennägel lugten. Ich registrierte dies sofort, da sie sich diese Mühe früher kaum gemacht hatte.

„Du siehst bezaubernd aus, mein Engel. Guten Morgen."

Ich wollte mich an sie schmiegen, doch sie wehrte mich lachend ab. „Nur angucken -- nicht anfassen."

Mit einem Augenzwinkern dirigierte Eva mich auf meinen Platz und füllte großzügig meinen Teller. Dann setze sie sich zu mir. Es schmeckte köstlich. Noch köstlicher war allerdings Evas Anblick. Ihre kleinen Brüste verbargen sich nur knapp hinter dem notdürftig zugeknöpften Hemd. Immer wieder versuchte ich verstohlen einen Blick auf sie zu erhaschen.

Das war also der neue Geist unserer Beziehung. Eva hielt mich gekonnt auf Abstand und ich fand das Ganze auch noch auf absurde Weise prickelnd. Es war erregend: Man begehrt, was man nicht haben darf.

„Wie hat dir deine gestrige Rolle gefallen?" Eva lächelte mich zuckersüß an. Der Themawechsel kam abrupt. Tatsächlich kroch mir die Schamesröte ins Gesicht.

„Mh..." Ich zögerte.

Eva lachte nur. „Ist doch OK. Mir hat's durchaus Spaß gemacht und außerdem fand ich es ziemlich interessant." Weiter wollte sich Eva dazu aber offenbar nicht auslassen. Wir machten Pläne für das weitere Wochenende, außerdem eine Einkaufsliste. Die Pflichten des Alltags.

Nach dem Frühstück schob Eva mir ein Blatt Papier hin. Ich zog fragend meine Augenbrauen hoch. „Micha, als kleine Ergänzung zu deinen gestrigen Geständnissen" -- wieder Schamesröte -- „hätte ich noch eine Bitte."

Was nun?

„Schreib mir zehn Begriffe auf dieses Blatt, die du besonders erregend findest oder mit denen du schamlose Phantasien verbindest." Eva lächelte. Ich war verblüfft.

„Warum denn das?"

„Mach es einfach!" Sie legte mir noch einen Stift dazu und entschwand aus der Küche.

Ich war tatsächlich sehr erstaunt, fand Evas Ansinnen aber durchaus spannend. Also überlegte ich, schrieb einige Wörter auf, strich sie wieder aus. Es dauerte sicherlich zwei Stunden, bis ich mir endlich ein neues Blatt holte und mein Ergebnis noch einmal in Reinschrift zu Papier brachte. Danach faltete ich das Blatt und steckte es Eva hinter den Badezimmerspiegel. Am Abend war es verschwunden.

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