Unser Besuch im Sexshop erfolgte am nächsten Tag und verlief anders, als
ich mir dies immer vorgestellt hatte. Während Eva scheinbar ohne Scheu
durch die Reihen ging, fühlte ich mich ein wenig gehetzt. Irgendwie
verfolgte mich die Vorstellung, dass uns jeden Moment ein bekanntes
Gesicht über den Weg laufen könnte. Diese Peinlichkeit mochte ich mir
nicht ausmalen. „Nun hab dich nicht so!" Eva sah sich gerade
verschiedene Arten von Handfesseln an und hatte sich offenbar für eine
Variante mit Klettverschluss entschieden. „Diese scheinen praktisch zu
sein. Es geht schnell und die sind bestimmt auch halbwegs angenehm zu
tragen. Was meinst du?"
Ich schaute sie mir genauer an. Eva hatte vermutlich recht. Man konnte
sie um die Gelenke legen und die angebrachten Ringe ermöglichten eine
vielfältige Verwendung. „Mir ist wichtig, dass du sie auch über einen
längeren Zeitraum tragen kannst.", riss Eva mich aus meinen Gedanken.
Sie setzte ihre Entdeckungstour fort, nahm einiges in die Hand und
untersuchte die Objekte mit großer Neugierde genauer. „Was ist dies
hier?" Sie hielt mir ungläubig ein Knebelset unter die Nase, welches aus
verschiedenen Teilen bestand.
„Nun..." wieder blickte ich mich verstohlen um „das ist ein Knebelset
und die Teile dort sind Aufsätze, die du je nach Bedarf auf den Knebel
aufschrauben kannst." -- Sie nickte, sah sich das Bild mit einem großen
Dildo an. „Praktisch!" Sie lachte. Dann fiel ihr Blick auf die anderen
Aufsätze: Aschenbecher, Schraubverschluss, Trichter, Klobürste. Ihre
Augen weiteten sich erschrocken und sie legte den Karton ruckartig
zurück ins Regal.
Nach einem weiteren Streifzug durch die Regalreihen gingen wir
schließlich mit den Handfesseln, einem Vibrator und einem Dildo nach
Hause. Eva wirkte aufgekratzt und machte auf mich den Eindruck einer
Erstklässlerin vor der Einschulung. Ich selbst hingegen steuerte unser
Auto mit reichlich gemischten Gefühlen die Auffahrt hoch. Ich war mir --
vom Kopf her -- nicht sicher, was ich von der neuen Entwicklung halten
sollte. Mein Unterleib hingegen kribbelte und fragte sich offenbar
gespannt, was da kommen möge.
Eva sprang ins Haus und begann sogleich die neu erworbenen Gegenstände
auszupacken und näher zu begutachten. Dann raffte sie unsere neuen
Spielzeuge zusammen und ich hörte, wie sie diese offenbar ins
Schlafzimmer brachte. Kurz darauf war Eva wieder unten bei mir. Und als
sei nichts weiter geschehen, fragte sie zu meiner Überraschung, was wir
denn heute kochen wollten.
Unser Samstagabend war im weiteren Verlauf zunächst unspektakulär.
Während ich mir im Wohnzimmer eine DVD anschaute, zog sich Eva nach dem
Essen in ihr Arbeitszimmer im 1. Stock zurück, um an einer Reportage
weiterzuarbeiten. Erst kurz vor Ende meines Films nahm ich wieder
Schritte und Türengeklapper im Obergeschoss war. Eva hatte ihren
Arbeitseinsatz offenbar beendet. Kaum dachte ich dies, hörte ich auch
schon ihre Schritte auf der Treppe. Als Eva das Wohnzimmer betrat, hatte
ich den Fernseher bereits ausgestellt und zwei Weingläser warteten auf
dem kleinen Wohnzimmertisch. Ich entkorkte gerade die Flasche. Dann
schaute ich rüber zur Tür, in der Eva in einem unglaublich knappen,
engen Kleid stand, welches ich noch nie an ihr gesehen hatte und so eng
an ihrem Körper anlag, dass es mehr verriet, als es verbarg. Sie sah
umwerfend sexy aus und kam nun mit einem Lächeln zu mir herüber. „Wow!"
entfuhr es mir. Ihr Lächeln verwandelte sich in ein Strahlen. Die neuen
Handfesseln in ihrer Hand fielen mir erst jetzt auf. Sie gab mir einen
Kuss und forderte mich danach sogleich auf, mich an Ort und Stelle
auszuziehen. Ich zierte mich, Eva schien aber nicht gewillt irgendeine
Form von Widerspruch zu dulden. „Nun mach schon!" Eine klare Ansage in
bestimmenden Ton.
Es war mir mal wieder peinlich. Wie gesagt: Es ist einfach immer etwas
anderes, daran zu denken als es tatsächlich zu erleben. Allerdings
veranlassten mich Neugierde und aufwallende Erregung, Evas Wunsch dann
doch zu erfüllen. Splitterfasernackt saß ich nun neben ihr auf dem Sofa,
während sie damit begann, mir die Handmanschetten anzulegen. „Bekomme
ich nicht erst noch einen Gnadenwein?" Ich bedachte sie mit einem
bettelnden Blick. „Na, mal sehen, ob du brav genug sein wirst..." Eva
kicherte, was mich -- ich kann nicht sagen warum -- verunsicherte und
fast ein bisschen ärgerte. Aber ich spielte weiter mit.
„So, das scheint gut zu sitzen und zu halten. Dreh dich mal um und leg
deine Hände auf den Rücken." -- „Warum...?" -- „Ach, Micha, jetzt hör
auf rumzunerven und mach schon!"
Etwas widerstrebend erfüllte ich ihren Wunsch und Eva begann an meinen
Handfesseln zu hantieren. Es dauerte nicht lang und sie hatte die beiden
Ösen miteinander verbunden, so dass meine Hände unlösbar auf den Rücken
gefesselt waren. „Tut es irgendwie weh?" Eva schaute mich besorgt an,
es war aber in keinster Weise unangenehm -- abgesehen davon, dass ich
mir reichlich hilflos vorkam. Eva schaute zufrieden und erhob sich.
„Versuch bitte dich zu befreien." Während Eva dies sagte, verließ sie
das Wohnzimmer. Ich bemühte mich minutenlang, während ich sie draußen
hantieren hörte. Es gab keine Chance. Der Klettverschluss ließ sich
nicht öffnen und Ziehen mit den Händen brachte rein gar nichts, außer,
dass es dann doch weh tat. Also stellte ich meine Bemühungen ein und
wartete darauf, dass Eva ins Wohnzimmer zurückkam.
Sie kam nicht.
Weitere Minuten vergingen. Auch aus dem Haus drang kein Geräusch mehr. Eva blieb weiter verschwunden.
Allmählich wurde es mir zuviel. Zudem fiel mir nun mit Entsetzen auf,
dass die Jalousien nicht heruntergezogen waren. Zwar war unser Garten
von einer hohen Hecke umsäumt, ein Einblick durch das Wohnzimmerfenster
also fast unmöglich, trotzdem verursachte dieser Umstand in mir eine
plötzliche Unruhe. Ich stand auf und schlich in gebückter Haltung zur
Wohnzimmertür. Die Klinke konnte ich mit dem rechten Ellenbogen leicht
herunterdrücken, aber die Tür ließ sich dennoch nicht öffnen. Eva hatte
offenbar abgeschlossen. Ich rief einmal, zweimal zaghaft nach ihr, eine
Antwort erhielt ich nicht. Mit meinem Ellenbogen betätigte ich den
Lichtschalter, so dass ich zumindest von draußen nicht gesehen werden
konnte. Also blieb mir wenig anders übrig, als mich wieder auf das Sofa
zu setzen und zu warten.
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